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Sternenkind

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ARTIKELÜBERSICHT
Wir waren Eltern, doch unser Kind lebte nun bei den Sternen
Wie so viele Paare, entschieden auch wir uns, dass der Zeitpunkt für ein eigenes Kind gekommen ist. Eine große Entscheidung, die uns als Paar noch mehr Verbindung […]
Der Prozess des Abschied nehmens
Ich fing an wieder und wieder zu überlegen was ich und wir als Paar brauchten, um unser Kind zu integrieren und gut zu verabschieden. […]
Die vier wesentlichen Punkte, die ich dir mitgeben möchte
Vielleicht fragst du dich jetzt, wie ich es geschafft habe diese Erfahrung in etwas für mich durchwegs Positives zu transformieren. […]
Sei mutig und hör auf dein Herz!
Ich möchte dir mit diesem Artikel Mut machen. Mut zu dir zu stehen. Mut auf deine Intuition zu vertrauen und […]

Ich möchte dich auf eine kleine Reise mitnehmen. Eine Erfahrung, die mich soviel gelehrt hat und welche ich nun gerne mit anderen Frauen teile. Wenn du dir eines aus diesem Artikel mitnimmst, soll es das sein, dass du richtig bist-egal, ob du eine Fehlgeburt hattest oder nicht! […]

Meine Geschichte über unsere Fehlgeburt

Viel zu oft passiert es und viel zu oft wird geschwiegen. Ich spreche von Fehlgeburten, die so viele Frauen erleben und doch oft Angst haben davon zu erzählen. Die Angst irgendetwas falsch gemacht zu haben oder als Frau falsch zu sein kennen so viele Frauen. Doch es ist nichts falsch an uns! Manche Dinge passieren obwohl wir alles vermeintlich richtig machen und doch lösen sie Schuldgefühle aus.

Und in diesem tiefen Schmerz spürte ich, dass es auch wieder in ganz kleinen Schritten bergaufging.
frauconfident.at

Wir waren Eltern, doch unser Kind lebte nun bei den Sternen

Wie so viele Paare, entschieden auch wir uns, dass der Zeitpunkt für ein eigenes Kind gekommen ist. Eine große Entscheidung, die uns als Paar noch mehr Verbindung und Tiefe in unserer Beziehung schenkte. Es lief alles nach Plan, bereits im ersten Zyklus ohne Verhütung wurde ich schwanger und doch war da ständig das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich sprach meine Angst aus, auch bei meiner Gynäkologin, doch auch sie tat meine Sorge ab und meinte, entspannen Sie sich einfach. Ich hatte das Gefühl, dass niemand meine Sorgen ernst nahm. Ich hatte von Beginn an, dass Gefühl, dass irgendwann einfach das Herz unseres Wunders aufhören würde zu schlagen.

 

Und so kam es dann auch. Als wir in der 10. Woche zur Mutter-Kind-Pass-Untersuchung fuhren trat meine größte Befürchtung ein-kein Herzschlag.

Da standen wir nun, wir waren Eltern, doch unser Kind lebte nun bei den Sternen.

Die folgenden Tage waren hart. Durch die Gynäkologin oder auch das Krankenhaus, in welchem ich zu einer erneuten Untersuchung vorstellig werden sollte, erhielten wir keine Unterstützung. „Das passiert eben“, war die Antwort.

Der Prozess des Abschied nehmens

Ich fing an wieder und wieder zu überlegen was ich und wir als Paar brauchten, um unser Kind zu integrieren und gut zu verabschieden. Ich aktivierte all meine noch vorhandenen Ressourcen und gestaltete Abschiedsrituale. Wir erzählten unseren Freunden und unseren Familien davon, dass sich unser Kind verabschiedet hat. Kaum jemand fand Worte. Die Menschen fühlten mit uns und doch war so viel Unsicherheit bei einigen zu spüren. Darf man darüber sprechen und nachfragen? Könnte ich etwas Falsches sagen? All diese Dinge waren stark wahrzunehmen. Es blieb an uns den Raum zu eröffnen und die Menschen einzuladen Fragen zu stellen. Und nachdem wir das taten, fragten die Menschen. Es gab so viele Dinge zu erfahren und es eröffneten sich tiefe Gespräche.

Ich hatte keine Sekunde das Gefühl falsch zu sein oder etwas falsch gemacht zu haben, denn ich sehe unser Sternenkind als ein großes Lernfeld, welches mir vom Leben geschenkt wurde. Ich konnte so viele positive Erfahrungen sammeln und tiefe Gespräche führen, die so nie möglich gewesen wären. Doch umso mehr ich mich mit dem Thema befasste, umso mehr stellte ich fest, wie viele Frauen ähnliche Erfahrungen gemacht haben und wie wenig es ihnen möglich war darüber zu sprechen.

Doch warum ist das so? Warum haben wir nie gelernt über die Dinge, die uns tatsächlich bewegen zu sprechen?

Ich hatte auch den Anspruch, dass alles wieder „normal“ verläuft. Einfach weitermachen, shit happens! Doch dann habe ich Inne gehalten und bewusst wahrgenommen was bei mir los ist. Es kullerten die Tränen, über Tage hinweg und ich ließ es zu. Ich wusste, dass das für mich der Schlüssel war, um Heilung zu erfahren. Ich gestaltete ein Abschiedsritual für mich und mein Kind. Ich meditierte, schrieb einen Abschiedsbrief und bedankte mich für die Zeit, in der es bei uns gewesen war. Und in diesem tiefen Schmerz spürte ich, dass es auch wieder in ganz kleinen Schritten bergaufging. Auch als Paar entschieden wir uns dafür gemeinsam Abschied zu nehmen. Wir hoben Binden auf und verbrannten diese anschließend im Lagerfeuer. Wir hörten dem Knistern des Feuers zu und trauerten gemeinsam, um unser kleines Wunder. Und irgendwann akzeptierte ich die Erfahrung als etwas Wundervolles, denn sie macht mich zu der Frau, die ich heute bin.

Die vier wesentlichen Punkte, die ich dir mitgeben möchte

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie ich es geschafft habe diese Erfahrung in etwas für mich durchwegs Positives zu transformieren. Vielleicht fragst du dich auch, ob du es dir überhaupt erlauben darfst deine Trauer auszuleben und für dich stimmige Rituale zu entwerfen. Für mich gab es vier wesentliche Punkte, die mich stärkten und die ich jeder Frau mitgeben möchte, die eine Fehlgeburt hatte.

 

Intuition

Deine Intuition lügt nie. Genauso wie ganz viele Frauen unmittelbar nach dem Sex spüren, dass es geklappt hat, so spürst du auch, wenn irgendetwas nicht stimmt. Auch als es um Abschiedsrituale ging, habe ich mich 100 Prozent auf meine Intuition verlassen und genau das getan, was es in diesem Moment für mich brauchte.

 

Ich bin richtig!

Dieser Satz ist so wesentlich! Du bist richtig und hast nichts, absolut nichts falsch gemacht. Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst. Du als Frau bist wundervoll, ob mit oder ohne Fehlgeburt. Die kleine Seele, die dich besucht hat, hat alles erfahren was sie erfahren wollte und sie wird immer da sein. Dein Kind ist Teil deines Lebens. Diese Erfahrung wird dir kein Mensch nehmen.

 

Rituale

Um Abschied zu nehmen habe ich einige Rituale durchgeführt. Wir haben unser Kind integriert, es ist Teil unseres Lebens und wir sprechen darüber, wie wir auch über ein Kind sprechen würden, welches gesund geboren wird. Es gibt zahlreiche Rituale, die du machen kannst, doch ich möchte eines mit dir teilen, welches viele Frauen als sehr kraftvoll erleben.
Liebesbrief:
Schreibe einen Brief an dein Kind, in welchem du all deine Gedanken, positiven Erlebnisse und Erfahrungen festhältst. Was wolltest du deinem Kind immer sagen? Wofür bist du dankbar? Was wünscht du deinem Kind? Was brauchst du und was wünscht du dir von deinem Kind? Ich habe meinen Brief geschrieben, als ich meine Tabletten eingenommen habe, welche die Blutung einleiten sollten. Mir war es wichtig meinem Kind zu kommunizieren, dass es meinen Körper auf die sanfteste Weise, die ihm möglich ist, verlässt. Mir nahm dieser Satz enorm viel Angst und gab mir gleichzeitig wieder Vertrauen. Wenn du den Brief schreibst, dann mach es dir gemütlich. Nimm dir Zeit, mach dir eine Tasse Tee und schreib. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. So wie die Worte aus deinem Herzen fließen sind sie richtig. Und auch Tränen dürfen sein, ob aus Trauer oder Wut. Es ist alleserlaubt, was du brauchst!

 

Austausch

Eine wesentliche vierte Säule ist für mich der Austausch mit Menschen, die ähnliches erlebt haben. Ich habe mich damals viel umgehört und nach und nach Geschichten von vielen Frauen erfahren, welche auch eine Fehlgeburt hatten. Mir gab es Kraft und Zuversicht zusehen, wie andere Frauen mit ihrem Schicksal umgegangen sind. Und das aller Wichtigste: ich habe mich verstanden gefühlt. Denn auch, wenn mein Umfeld noch so liebevoll mit mir umgegangen ist, so hatten sie keine Ahnung was für mich hilfreich sein könnte und was tatsächlich in mir abgeht.

Sei mutig und hör auf dein Herz!

Ich möchte dir mit diesem Artikel Mut machen. Mut zu dir zu stehen. Mut auf deine Intuition zu vertrauen und Mut dazu, dich anzuerkennen. Denn du bist richtig und gut, wie du bist! Erlaube dir auch dich als Mama zu sehen, denn du BIST eine Mama! Selbst, wenn irgendjemand versucht dir zu erklären, dass die ganzen Abschiedsrituale Blödsinn sind, lass dich davon nicht abbringen, wenn dir deine Intuition/ dein Herz dazu rät es zu tun.

Alles Liebe für dich!

Jacqueline

…frauconfident.at

Auf Jacquelines Webseite erfährst du mehr über das Thema Fehlgeburt und wie du lernst wieder ins Vertrauen zu kommen.

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